Welche Aussage liefert mir der LTT-Metalle?
In Zahnersatzmaterialien enthaltene Metalle sind potentielle Allergene, da sich freie Metallionen an körpereigene Eiweiße binden, diese verändern und dem Immunsystem als „fremd“ erscheinen lassen (Hapteneffekt). Im Falle einer bestehenden Typ-IV Sensibilisierung erkennen allergenspezifische T-Lymphozyten diesen Allergen-Proteinkomplex als fremd und reagieren mit einer Immunaktivierung.
Der Lymphozytentransformationstest (LTT) eignet sich demnach zum Nachweis systemischer zellulärer Sensibilisierungen. Bei Verdacht auf eine Materialunverträglichkeit aus dem Zahnersatzmaterial kann mit diesem Lymphozyten-Transformations-Test (LTT) die T-zelluläre Immunantwort auf 14 Standardmetalle geprüft werden. Eine positive Reaktion zeigt eine zelluläre Sensibilisierung im Sinne einer Typ-IV-Immunreaktion gegenüber dem getesteten Metall auf.
Folgende Standardmetalle sind im LTT-Metalle enthalten:
Quecksilber, Kupfer, Silber, Zinn, Ethylquecksilber, Gold, Nickel, Palladium, Chrom, Kobalt, Molybdän, Aluminium, Platin, Cadmium
Wann ist der LTT-Metalle zu empfehlen?
- Präventiv:
Vor zahnmedizinischen Behandlungen zur Vermeidung allergischer Reaktionen durch Materialien wie Zahnkronen, Implantate oder Füllstoffe. - Kurativ
Abklärung von Symptomen wie Entzündungen, Schmerzen oder anderen Beschwerden nach dem Einsatz von Zahnersatzmaterialien.
Vorteile des LTT bei Materialunverträglichkeiten
Der Epikutantest ist ungeeignet, wenn die Allergenaufnahme nicht über die Haut, sondern über die gastrointestinale Schleimhaut erfolgt. Zudem dürfen präventive Testungen nur mit dem LTT und nicht mit dem Epikutantest durchgeführt werden, da bei letzterem eine Konfrontation des Patienten mit dem potentiellen Allergen erfolgt (in der Haut), die selbst zur (iatrogenen) Sensibilisierung führen kann. Aus diesem Grund werden vorbeugende Testungen in der Leitlinie zum Epikutantest von der Deutschen Kontaktallergiegruppe auch nicht empfohlen.
Weitere Informationen zum Nachweis von Typ IV-Sensibilisierungen bei Materialunverträglichkeiten entnehmen Sie der Diagnostikinformation 123.
Weiterführende Diagnostik:
- Multielementanalyse im Speichel,
um bei einer negativen Sensibilisierung eine toxisch relevante Metallbelastung aus dem Zahnersatz auszuschließen oder zu prüfen, ob bei einer vorliegenden Metallsensibilisierung eine relevante Exposition mit dem betreffenden Metall aus dem Zahnersatz herrührt.
Wichtig: Nicht kühlen und unter 24 Stunden!
Vom Zeitpunkt der Blutentnahme bis zum Eingang der Probe im Labor sollten maximal 24 Stunden vergehen. Deshalb muss unbedingt der Kurier beauftragt werden. Die Blutproben sollten bitte bis zur Übergabe an den Kurier bei Raumtemperatur gelagert werden.