1,25(OH)-Vitamin D
1,25(OH)-Vitamin D ist nicht zur Beurteilung der allgemeinen Vitamin-D-Versorgung geeignet! Es kann jedoch ergänzend zur 25-OH-Vitamin-D-Messung bestimmt werden, um die Calciumhomöostase und den Knochenstoffwechsel zu beurteilen.
1,25-(OH)-Vitamin D – Wofür wird es gemessen?
1,25-Dihydroxy-Vitamin D (Calcitriol) ist zwar die aktive Form von Vitamin D und bindet besonders gut an den Vitamin-D-Rezeptor. Allerdings kommt es im Blut nur in sehr geringen Mengen vor – etwa 1/1000 der Konzentration von 25-OH-Vitamin D. Daher dient es nicht zur Einschätzung der Versorgungslage mit Vitamin D!
1,25- (OH)-Vitamin-D spielt eine entscheidende Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel. Es fördert die Aufnahme von Calcium aus dem Darm und hemmt die Calciumausscheidung über die Niere. Es ist wichtig für die Knochengesundheit, die Muskelfunktion und das Immunsystem.
Warum wird 1,25-(OH)-Vitamin D bestimmt?
Die Messung von 1,25(OH)₂D wird vor allem in speziellen Fällen durchgeführt, zum Beispiel:
- Bei Nierenfunktionsstörungen, da die Niere für die Umwandlung von Vitamin D in seine aktive Form verantwortlich ist.
- Bei Verdacht auf Störungen im Calcium- und Phosphathaushalts
- Zur Beurteilung des Vitamin-D Stoffwechsels, da der 1,25(OH)₂D-Spiegel unabhängig vom 25-OH-Vitamin-D-Spiegel reguliert werden kann.
- In der Schwangerschaft (Ein optimales Monitoring der Vitamin D-Versorgung während der Schwangerschaft beinhaltet immer eine Bestimmung von freiem Vitamin D und 1,25-[OH]2-Vitamin D. Üblicherweise erfolgt das zu Beginn der Schwangerschaft und im 3. Trimenon. Es ist physiologisch, dass sich das 1,25-[OH]2-Vitamin D auf das Doppelte der Norm erhöht.
Diagnostik zur Bestimmung der Vitamin D-Versorgung:
Für die allgemeine Beurteilung der Vitamin-D-Versorgung wird in der Regel 25-(OH)-Vitamin D gemessen, da dieser Wert den Speicherstatus besser widerspiegelt. Bei bestimmten Fragestellungen ist das freie Vitamin D vorzuziehen, da es die bioverfügbare Form des Vitamins darstellt, die direkt für die Aufnahme in Zellen und die biologische Aktivität zur Verfügung steht. Freies Vitamin D reflektiert besser die physiologische Wirkung von Vitamin D im Körper und kann genauer das Risiko von Mangel oder Überschuss anzeigen.
Weitere Diagnostik zur Beurteilung des Vitamin-D-Stoffwechsles:
- Parathormon, intakt
- FGF23 (intakt)
- lösliches a-Klotho
- Vitamin D-bindendes Protein (VDBP)
- Calcium intrazell. (in Leukozyten)
- Bor im Serum
- uc Osteocalcin (ucOC)
- Vitamin K (K1, MK-4, MK-7)
- VDBP genetisch
- Viatmin D-Rezeptor-Genetik
