RANTES

Welche Aussage hat der Test?
RANTES (auch CCL5 genannt) ist ein chemotaktisches Zytokin, welches im Rahmen von entzündlichen Immunreaktionen auftritt. 

RANTES lockt verschiedene Zellen an den Ort einer Entzündung, z.B. NK-Zellen, Granulozyten, Monozyten und Makrophagen. RANTES ist somit an vielen Krankheitsbildern beteiligt, bei denen entzündliche Prozesse auftreten.

RANTES wird labordiagnostisch v.a. im Zusammenhang mit der zahnmedizinischen Fragestellung zum Nachweis einer Kieferostitis untersucht. Man konnte nachweisen, dass in dem fettig-osteolytischen Operationsgewebe bei NICO („Neuralgie auslösende Kavitationen verursachende Kieferosteonekrose“) sehr hohe lokale RANTES-Spiegel messbar waren.

Warum sind erhöhte RANTES Werte nicht spezifisch?
Erhöhte RANTES-Werte im Blut können auf einen lokalen Entzündungsprozess hinweisen, zum Beispiel auf eine Entzündung im Kieferbereich (Kieferrestostitis). RANTES ist jedoch kein spezifischer Marker dafür und kann auch bei anderen Entzündungen wie bakteriellen Infektionen oder Autoimmunerkrankungen ansteigen. Daher sollten erhöhte Werte zu einer Untersuchung in diese Richtung führen (DVT), aber ein unauffälliger Befund im Kieferbereich bedeutet, dass man nicht zwangsläufig an der Verdachtsdiagnose festhalten muss. Auch leicht erhöhte Werte nach einer Operation weisen nicht unbedingt auf verbliebene Entzündungsherde hin. Es ist ratsam, gleichzeitig andere Entzündungsmarker wie hsCRP und TNF-α zu bestimmen – sind diese unauffällig, könnte an eine NICO gedacht werden.

Abb 1. Musterbefund RANTES

RANTES ist erhöht- wie geht es weiter?
RANTES gibt nur einen Hinweis, dass eventuell eine Kieferostitis vorliegt, ist aber alleine nicht beweisend. Ein negativer RANTES-Wert im Blut schließt eine Kieferostitis im Gegenzug aber auch nicht aus. Labordiagnostisch gibt es hier keine Folgeuntersuchungen. Die weitere Diagnostik erfolgt durch Bildgebung (DVT) beim Zahnarzt.

Weitere Informationen können Sie in der Diagnostikinformation 287 entnehmen.